Wer eine Immobilie verkaufen möchte, steht oft vor einer entscheidenden Frage: Lohnt es sich, vor dem Verkauf noch in Renovierungen zu investieren – oder fährt man besser, wenn man das Haus oder die Wohnung so verkauft, wie sie ist, dafür aber mit Preisnachlass? Diese Überlegung betrifft nicht nur das Budget, sondern auch die Zielgruppe, die aktuelle Marktlage und das Zeitfenster, in dem verkauft werden soll.
Was den Ausschlag gibt: Zustand und Wirkung auf Kaufinteressenten
Nicht jeder kleine Makel ist ein Verkaufshemmnis – aber bestimmte Mängel können Interessenten tatsächlich abschrecken. Insbesondere feuchte Wände, ein veraltetes Bad oder eine marode Heizungsanlage werfen beim Käufer nicht nur Fragen zur Bausubstanz auf, sondern lassen den Renovierungsaufwand unkalkulierbar erscheinen. Auch ein renovierungsbedürftiger Eindruck, etwa durch abgenutzte Böden oder vergilbte Wände, beeinflusst die Wahrnehmung negativ – selbst wenn die Substanz intakt ist. Käufer denken dann nicht in konkreten Maßnahmen, sondern in Abzügen. Ein gepflegter Eindruck hingegen vermittelt Werthaltigkeit – auch wenn nicht alles neu ist.
Wann sich Renovieren finanziell auszahlt
Entscheidend ist, ob die Investition in eine Renovierung sich beim Verkaufspreis auch wieder auszahlen kann. Ein einfaches Beispiel: Wird für die Erneuerung von Bodenbelägen, Wandanstrich und Bad ca. 20.000 Euro investiert, kann dies – je nach Lage und Zustand – den Verkaufspreis um 30.000 bis 50.000 Euro steigern. Der Gewinn nach Abzug der Kosten läge also bei bis zu 30.000 Euro. Wichtig ist dabei, dass die Renovierung professionell umgesetzt wird und dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Halbherzige Lösungen oder Eigenbau können sich sogar negativ auswirken, wenn sie nicht den Geschmack der Zielgruppe treffen oder technisch mangelhaft sind.
Marktlage im Blick behalten: Nicht jede Renovierung lohnt sich
Der Zustand der Immobilie ist nur ein Teil der Gleichung. Ebenso wichtig ist, wie sich der regionale Immobilienmarkt aktuell präsentiert. In angespannten Märkten mit hoher Nachfrage kann ein Verkauf im Ist-Zustand oft trotzdem gute Preise erzielen – der Käufer akzeptiert den Sanierungsaufwand, weil die Lage überzeugt. In ruhigeren Märkten hingegen vergleichen Interessenten genauer und erwarten ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer hier ein in die Jahre gekommenes Objekt anbietet, muss mit stärkeren Preisabschlägen rechnen – oder mit längeren Vermarktungszeiten. Ein professioneller Blick auf die regionale Marktlage hilft, die richtige Strategie zu wählen.
Fazit: Strategie statt Bauchgefühl
Die Frage, ob vor dem Verkauf renoviert werden sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie hängt von vielen Faktoren ab: dem Zustand der Immobilie, der Zielgruppe, der Marktlage – und nicht zuletzt von den finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten des Verkäufers. Klar ist aber: Wer strategisch plant und sich professionell beraten lässt, vermeidet Fehlentscheidungen und schöpft das volle Potenzial seiner Immobilie aus.
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Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
Foto: © Wordliner/Bild erstellt mit OpenAI’s Sora.
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